Das Verbandsjugendorchester Germersheim (VJO) unterhielt am Samstag, den 18.03.2017, mit einem exzellenten Programm und erstklassiger Umsetzung sein Publikum. Die jungen Musiker unter der Leitung von Fabian Metz bilden das Auswahlorchester des Nachwuchses der Vereine des Kreismusikverbandes Germersheim. Entsprechend erfolgten zu Beginn Gruß- und Dankesworte des Verbandspräsidenten Bernhard Reiß.
Gekonnt durch den Abend geführt wurden die 65 Akteure und das Publikum von Moderator Marco Scherrer.
Das Eröffnungsstück des Abends stammt von Komponist Rossano Galante, der sich besonders auf die musikalische Umschreibung von Gebirgslandschaften versteht. In „Red Rock Mountain“ bot das Verbandsjugendorchester seinem Publikum einen Kameraschwenk um den im Titel genannten, im Nordosten der USA situierten Berg. Darauf folgte die „Ouvertüre aus Nabucco“, Giuseppe Verdis Oper über die Eroberung Jerusalems durch die Babylonier, welche als Einleitung die Handlung vorab intonierend zusammenfasst. Besonders eindrucksvoll erklang der Auftakt, geprägt von intensiven Klängen des tiefen Blechs. Beide Werke erlaubten es dem Publikum durch die erstklassige Darbietung der Musiker, die Titel vor dem inneren Auge zu illustrieren. Als letztes Werk der ersten Konzerthälfte bereicherte das Orchester sein Auditorium mit dem „Danzón no. 2“ von Franco Cesarini. Es handelt sich um ein Stück, das durch Kollegen des VJO Bekanntheit erlangte. Das Simon-Bolivar-Jugendorchester aus Venezuela spielte die Komposition, geprägt von rhythmischer Vielseitigkeit und lateinamerikanischen Tänzen wie dem Danzón, während seiner Europatournee. Gekonnt intonierte das Verbandsjugendorchester diese leidenschaftliche Musik, wobei die Solisten glänzten.
Die ersten drei Werke der zweiten Konzerthälfte verfügten über besondere Bildhaftigkeit. John Williams, vorwiegend für seine filmmusikalischen Kompositionen bekannt, schrieb „The Olympic Spirit“ zur Eröffnung der Olympischen Sommerspiele 1988. Die Helden des Sports und der Olympische Geist wurden in den Noten eingefangen und durch das brillante Spiel des VJO in klangvolle Bilder umgesetzt. „How To Train Your Dragon“ von John Powell und „Selections from ‚Aladdin‘“ von Alan Menken sind Werke der Filmmusik. Während es in „Drachen zähmen leicht gemacht“ um Wikinger und Drachen geht, ist „Aladdin“ ein Märchen aus tausendundeiner Nacht und spielt im arabischen Raum. Dementsprechend wurde die Imposanz der Drachen, kriegerischen Wikinger sowie rasselnder Säbel melodiös eingefangen. Die gekonnte Umsetzung des Orchesters rief bei dem Publikum fantasievolle Vorstellungen eigener Bildstreifen von gehörnten Helmen und Turbanen hervor. Entlassen werden sollten die Zuhörer mit „Eric Clapton on Stage“, das mit bekannten Songs wie „Layla“ oder „Tears in Heaven“ einen Querschnitt der Karriere des britischen Gitarristen Clapton bot. So hieß es: VJO On Stage. Das Jugendensemble sorgte, abgesehen von der klanglichen Qualität, auch durch choreografische Akzente für Entertainment.
Das Konzert konnte angesichts des begeisterten Applauses erst nach zwei Zugaben beendet werden. Mit „J.S. Jig“, der Umgestaltung zweier Choräle von Johann Sebastian Bach in einen schnellen, irischen Tanz, und „Arsenal“, einem bekannten Konzertmarsch, bedankte sich das Verbandsjugendorchester für den regen Beifall.
Ein Dank gilt auch allen Sponsoren, Organisatoren und Helfern des Abends, sowie dem Musikverein „Edelweiß“ Wörth als unterstützenden Veranstalter.
Text: Nadine Kuntz